Verleihung Hufeland-Preis 2023

In Anwesenheit zahlreicher Spitzenvertreterinnen und Spitzenvertreter der deutschen Ärzteschaft wurde im Rahmen eines Festaktes am 6. November 2024 der Hufeland-Preis durch Timmy Klebb, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Ärzteversicherung in Köln an die Preisträgerinnen und Preisträger übergeben. „Wir können heute mit Recht sagen, dass die Stiftung Hufeland-Preis in den Jahrzehnten ihres Bestehens der Präventivmedizin und der Versorgungsforschung viele wichtige Impulse gegeben hat.“

„Seit der ersten Preisverleihung im Jahr 1960 sind bis heute fast 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet worden“, betonte Timmy Klebb. Der von der Deutschen Ärzteversicherung gestiftete und von der Bundesärztekammer, der Bundeszahnärztekammer und der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. mitgetragene Preis hat das Ziel, die Präventivmedizin und Gesundheitsforschung in Deutschland zu fördern.

Der Hufeland-Preis 2023 geht an zwei Forschungskonsortien
„Das zeigt deutlich die Qualität der eingereichten Arbeiten und unterstreicht das Ansehen des Hufeland-Preises, der zu den bedeutendsten deutschen Medizinpreisen zählt“, sagte Professor Dr. med. Erland Erdmann, Vorsitzender des Kuratoriums, in seiner Laudatio. "Die eingereichten Arbeiten waren auch in diesem Jahr wieder zahlreich und von extrem hoher Qualität und Forschungstiefe", so Professor Erdmann.

Akne inversa – innovatives Versorgungskonzept
Für die Arbeit Innovatives, ambulantes Versorgungskonzept für Menschen mit Akne inversa, die in der Hautklinik der Universitätsmedizin Mainz entstand, wurde das Team um Dr. med. Michael Schultheis mit Dr. rer. pol. Katharina Hennig und Dr. phil. Marcus Heise ausgezeichnet. Akne inversa (Ai) ist eine entzündliche Hauterkrankung, die starke Schmerzen verursacht und von körperlichen Einschränkungen bis hin zur Arbeitsunfähigkeit und sozialen Isolation führen kann. Aufgrund langer Diagnosezeiten erhalten Erkrankte oft inadäquate Therapien.

Mit dem Projekt EsmAiL (Evaluation eines strukturierten und leitlinienbasierten multimodalen Versorgungskonzepts für Menschen mit Akne inversa) wurden bundesweit Arztpraxen, Kliniken und Wundzentren unterschiedlicher Fachrichtungen zu sogenannten Akne-inversa-Zentren (AiZ) qualifiziert, um Betroffene auf Basis aktueller Leitlinien und wissenschaftlicher Kenntnisse therapieren zu können. Durch den Aufbau spezialisierter AiZ konnte nicht nur die Krankheitslast, sondern auch die Versorgungszufriedenheit substanziell gesteigert werden.
Bewegungstherapie während der Dialyse
Das Münchener Forschungskonsortium um Professor Dr. med. Martin Halle mit Dr. med. Kirsten Anding-Rost, Dr. med. Gero von Gersdorff und Dr. rer. nat. Gabriele Ihorst erhielt den Hufeland-Preis für ihre Studie Training während der Dialyse – DiaTT-Dialyse-Trainingstherapie, die den Einfluss einer 12-monatigen Bewegungstherapie während der Dialyse bei Patienten mit chronischem Nierenversagen auf körperliche Funktion, Gebrechlichkeit, medizinische Versorgung, Komplikationen und Gesundheitsökonomie untersucht.

Das Ergebnis der Studie zeigt, dass intradialytisches körperliches Training in einem breiten Patientenkollektiv, inklusive älterer Patienten oder solchen mit Beinamputationen aufgrund von Gefäßkrankheiten, gleichzeitigen Herzerkrankungen und Diabetes umsetzbar ist. Die Effekte eines kombinierten Kraft- und Ausdauertrainings während der Dialyse verbessert die körperliche Funktion und Lebensqualität der Dialysepatienten und trägt zu einer signifikanten Reduktion der jährlichen Krankenhaustage bei.

Doktorandenförderung Versorgungsforschung geht an Frau Dr. med. Stephanie Heinold
Zudem wurde der Förderpreis für Doktorandinnen und Doktoranden durch die Stiftung Hufeland-Preis verliehen. Der Doktoranden-Förderpreis ist mit 5.000 Euro dotiert. Für die wegweisende Arbeit Ambulante Notaufnahmebesuche von Pflegeheimbewohnern: eine Analyse der Entlassungsbriefe aus 14 Pflegeheimen wurde Frau Dr. med. Stephanie Heinold, Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg ausgezeichnet.

Die vorgelegte Arbeit gibt neue Impulse, wie die steigende Zahl älterer Notfallpatienten – insbesondere von Pflegeheimbewohnern, die nicht zu einer stationären Krankenhausaufnahme führen – vermieden werden können. Ein ärztlicher Kontakt vor einer Notaufnahmevorstellung und eine bessere Schulung des Pflegepersonals im Umgang mit Kathetern und traumatischen Verletzungen könnte dazu beitragen, die Zahl der Notaufnahmebesuche zu reduzieren.
Der Hufeland-Preis – einer der bedeutendsten deutschen Medizinpreise
Der Grundgedanke, der zur Gründung der Stiftung vor 60 Jahren führte, ist heute genauso aktuell wie damals: „Der Preis ist an Arbeiten zu vergeben, die forschend und aufklärend das Ziel haben, den Menschen nicht erst krank werden zu lassen, sondern – so weit möglich – das Auftreten von Krankheiten zu verhindern.“ Seit 1960 wird der Hufeland-Preis jährlich an Medizinerinnen und Mediziner für richtungsweisende Leistungen und herausragende Forschungsergebnisse in der Präventivmedizin verliehen. Stifterin des Preises ist die Deutsche Ärzteversicherung. Förderer sind die Bundesärztekammer, die Bundeszahnärztekammer und die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheit e.V.
Alle Fotos oberhalb: Daniel Hübler
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