Verleihung Hufeland-Preis 2023

5 Min.
Andrea Reibold
von Andrea Reibold
Sprecherin der Deutschen Ärzteversicherung
V.l.n.r.: Timmy Klebb, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Ärzteversicherung, Dr. Gabriele Ihorst, Dr. Kirsten Anding-Rost, Dr. Gero von Gersdorff, Prof. Martin Halle, Dr. Michael Schultheis, Dr. Stephanie Heinold, Prof. Erland Erdmann, Vorsitzender des Kuratoriums Stiftung Hufeland-Preis

In An­we­sen­heit zahl­rei­cher Spit­zen­ver­tre­te­rin­nen und Spit­zen­ver­tre­ter der deut­schen Ärz­te­schaft wur­de im Rah­men ei­nes Fest­ak­tes am 6. No­vem­ber 2024 der Hu­fe­land-­Preis durch Tim­my Klebb, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Deut­schen Ärz­te­ver­si­che­rung in Köln an die Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­ger über­ge­ben. „Wir kön­nen heu­te mit Recht sa­gen, dass die Stif­tung Hu­fe­land-­Preis in den Jahr­zehn­ten ih­res Be­ste­hens der Prä­ven­tiv­me­di­zin und der Ver­sor­gungs­for­schung vie­le wich­ti­ge Im­pul­se ge­ge­ben hat.“

„Seit der ers­ten Preis­ver­lei­hung im Jahr 1960 sind bis heu­te fast 100 Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­ler aus­ge­zeich­net wor­den“, be­ton­te Tim­my Klebb. Der von der Deut­schen Ärz­te­ver­si­che­rung ge­stif­te­te und von der Bun­des­ärz­te­kam­mer, der Bun­des­zahn­ärz­te­kam­mer und der Bun­des­ver­ei­ni­gung Prä­ven­tion und Ge­sund­heits­för­de­rung e.­V. mit­ge­tra­ge­ne Preis hat das Ziel, die Prä­ven­tiv­me­di­zin und Ge­sund­heits­for­schung in Deutsch­land zu för­dern.

Der Hufeland-Preis 2023 geht an zwei Forschungskonsortien

Der Hufeland-Preis 2023 geht an zwei Forschungskonsortien

„Das zeigt deut­lich die Qua­li­tät der ein­ge­reich­ten Ar­bei­ten und un­ter­streicht das An­se­hen des Hu­fe­land-Prei­ses, der zu den be­deu­tends­ten deut­schen Me­di­zin­prei­sen zählt“, sag­te Pro­fes­sor Dr. med. Er­land Erd­mann, Vor­sit­zen­der des Ku­ra­to­ri­ums, in sei­ner Lau­da­tio. "Die ein­ge­reich­ten Ar­bei­ten wa­ren auch in die­sem Jahr wie­der zahl­reich und von ex­trem ho­her Qua­li­tät und For­schungs­tie­fe", so Pro­fes­sor Erd­mann.

Der Hufeland-Preis 2023 geht an zwei Forschungskonsortien

Akne inversa – innovatives Ver­sor­gungs­kon­zept

Für die Ar­beit In­no­va­ti­ves, am­bu­lan­tes Ver­sor­gungs­kon­zept für Men­schen mit Ak­ne in­ver­sa, die in der Haut­kli­nik der Uni­ver­si­täts­me­di­zin Mainz ent­stand, wur­de das Team um Dr. med. Mi­cha­el Schul­theis mit Dr. rer. pol. Ka­tha­ri­na Hen­nig und Dr. phil. Mar­cus Hei­se aus­ge­zeich­net. Ak­ne in­ver­sa (Ai) ist ei­ne ent­zünd­li­che Haut­er­kran­kung, die star­ke Schmer­zen ver­ur­sacht und von kör­per­li­chen Ein­schrän­kun­gen bis hin zur Ar­beits­un­fä­hig­keit und so­zia­len Iso­la­ti­on füh­ren kann. Auf­grund lan­ger Dia­gno­se­zei­ten er­hal­ten Er­krank­te oft in­ad­äqua­te The­ra­pi­en.

Mit dem Pro­jekt Es­mAiL (Eva­lua­ti­on ei­nes struk­tu­rier­ten und leit­li­ni­en­ba­sier­ten mul­ti­mo­da­len Ver­sor­gungs­kon­zepts für Men­schen mit Ak­ne in­ver­sa) wur­den bun­des­weit Arzt­pra­xen, Kli­ni­ken und Wund­zen­tren un­ter­schied­li­cher Fach­rich­tun­gen zu so­ge­nann­ten Ak­ne-in­ver­sa-Zen­tren (AiZ) qua­li­fi­ziert, um Be­trof­fe­ne auf Ba­sis ak­tu­el­ler Leit­li­ni­en und wis­sen­schaft­li­cher Kennt­nis­se the­ra­pie­ren zu kön­nen. Durch den Auf­bau spe­zia­li­sier­ter AiZ konn­te nicht nur die Krank­heits­last, son­dern auch die Ver­sor­gungs­zu­frie­den­heit sub­stan­zi­ell ge­stei­gert wer­den.

Bewegungstherapie während der Dialyse

Das Mün­che­ner For­schungs­kon­sor­ti­um um Pro­fes­sor Dr. med. Mar­tin Hal­le mit Dr. med. Kir­sten An­ding-Rost, Dr. med. Ge­ro von Gers­dorff und Dr. rer. nat. Ga­brie­le Ihorst er­hielt den Hu­fe­land-Preis für ih­re Stu­die Trai­ning wäh­rend der Dia­ly­se – DiaTT-Dia­ly­se-Trai­nings­the­ra­pie, die den Ein­fluss ei­ner 12-mo­na­ti­gen Be­we­gungs­the­ra­pie wäh­rend der Dia­ly­se bei Pa­ti­en­ten mit chro­ni­schem Nie­ren­ver­sa­gen auf kör­per­li­che Funk­ti­on, Ge­brech­lich­keit, me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung, Kom­pli­ka­ti­o­nen und Ge­sund­heits­öko­no­mie un­ter­sucht.

Das Er­geb­nis der Stu­die zeigt, dass in­tra­dia­ly­ti­sches kör­per­li­ches Trai­ning in ei­nem brei­ten Pa­ti­en­ten­kol­lek­tiv, in­klu­si­ve äl­te­rer Pa­ti­en­ten oder sol­chen mit Bein­am­pu­ta­ti­o­nen auf­grund von Ge­fäß­krank­hei­ten, gleich­zei­ti­gen Herz­er­krank­un­gen und Dia­be­tes um­setz­bar ist. Die Ef­fek­te ei­nes kom­bi­nier­ten Kraft- und Aus­dau­er­trai­nings wäh­rend der Dia­ly­se ver­bes­sert die kör­per­li­che Funk­ti­on und Le­bens­qua­li­tät der Dia­ly­se­pa­ti­en­ten und trägt zu ei­ner sig­ni­fi­kan­ten Re­duk­ti­on der jähr­li­chen Kran­ken­haus­ta­ge bei.

Dokto­ran­den­för­de­rung Ver­sor­gungs­for­schung geht an Frau Dr. med. Stephanie Heinold

Zu­dem wur­de der För­der­preis für Dok­to­ran­din­nen und Dok­to­ran­den durch die Stif­tung Hu­fe­land-Preis ver­lie­hen. Der Dok­to­ran­den-För­der­preis ist mit 5.000 Eu­ro do­tiert. Für die weg­wei­sen­de Ar­beit Am­bu­lan­te Not­auf­nah­me­be­su­che von Pfle­ge­heim­be­woh­nern: ei­ne Ana­ly­se der Ent­las­sungs­brie­fe aus 14 Pfle­ge­hei­men wur­de Frau Dr. med. Ste­pha­nie Hei­nold, Carl-von-Os­si­et­zky Uni­ver­si­tät Ol­den­burg aus­ge­zeich­net.

Die vor­ge­leg­te Ar­beit gibt neue Im­pul­se, wie die stei­gen­de Zahl äl­te­rer Not­fall­pa­ti­en­ten – ins­be­son­de­re von Pfle­ge­heim­be­woh­nern, die nicht zu ei­ner sta­tio­nä­ren Kran­ken­haus­auf­nah­me füh­ren – ver­mie­den wer­den kön­nen. Ein ärzt­li­cher Kon­takt vor ei­ner Not­auf­nah­me­vor­stel­lung und ei­ne bes­se­re Schu­lung des Pfle­ge­per­so­nals im Um­gang mit Ka­the­tern und trau­ma­ti­schen Ver­let­zun­gen könn­te da­zu bei­tra­gen, die Zahl der Not­auf­nah­me­be­su­che zu re­du­zie­ren.

Der Hufeland-Preis – einer der bedeu­tend­sten deutschen Me­di­zin­preise

Der Grund­ge­dan­ke, der zur Grün­dung der Stif­tung vor 60 Jah­ren führ­te, ist heu­te ge­na­u­so ak­tu­ell wie da­mals: „Der Preis ist an Ar­bei­ten zu ver­ge­ben, die for­schend und auf­klä­rend das Ziel ha­ben, den Men­schen nicht erst krank wer­den zu las­sen, son­dern – so weit mög­lich – das Auf­tre­ten von Krank­hei­ten zu ver­hin­dern.“ Seit 1960 wird der Hu­fe­land-Preis jähr­lich an Me­di­zi­ne­rin­nen und Me­di­zi­ner für rich­tungs­wei­sen­de Leis­tun­gen und her­aus­ra­gen­de For­schungs­er­geb­nis­se in der Prä­ven­tiv­me­di­zin ver­lie­hen. Stif­te­rin des Prei­ses ist die Deut­sche Ärz­te­ver­si­che­rung. För­de­rer sind die Bun­des­ärz­te­kam­mer, die Bun­des­zahn­ärz­te­kam­mer und die Bun­des­ver­ei­ni­gung Prä­ven­tion und Ge­sund­heit e.V.
Alle Fotos oberhalb: Daniel Hübler

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